TÜV-Preisschock: HU soll das Doppelte kosten – ADAC warnt

3 Minuten
Die EU-Kommission hat viele Verkehrsvorschriften überarbeitet. Mit dabei eine neue Regel, die die TÜV-Kosten auch in Deutschland verdoppeln würde. Millionen Autofahrer wären betroffen. Nun hält der ADAC dagegen.
Neues TÜV-Gesetz ab 2025: Millionen Autofahrer müssen jetzt 50 Euro mehr zahlen
TÜV-Preisschock: HU soll das Doppelte kosten – ADAC warntBildquelle: Dekra

Vor einigen Wochen hat die EU-Kommission eine umfassende Überarbeitung der EU-Vorschriften für die Straßenverkehrssicherheit und die Zulassung von Fahrzeugen vorgelegt. Eine der geplanten Regelungen hätte dabei weitreichende Folgen für Millionen deutsche Autofahrer. So möchte die Kommission eine jährliche Hauptuntersuchung (HU) für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge einführen, die älter als zehn Jahre sind. Aktuell werden die im Schnitt etwa 150 Euro teuren Untersuchungen alle zwei Jahre fällig. Bei einer Verdopplung der Prüfungen würden sich auch die Kosten verdoppeln. Eine unverhältnismäßige Maßnahme, wie der ADAC mit Nachdruck unterstreicht.

ADAC bezieht Stellung

Der ADAC sieht die EU-Pläne nach eigenen Angaben kritisch. So hätte die Verkehrsunfallforschung der TU Dresden in einer früheren vom ADAC in Auftrag gegebenen Studie bereits nachgewiesen, dass eine Verkürzung der HU-Fristen auf ein Jahr keinen messbaren Einfluss auf die Verkehrssicherheit hat. „Ein kausaler Zusammenhang zwischen einer Verkürzung der Prüfintervalle und einer signifikanten Verbesserung der Verkehrssicherheit oder Luftqualität ist bislang nicht nachgewiesen“, heißt es in einer ADAC-Stellungnahme.

Zudem sieht der Automobil-Club die Maßnahme als unverhältnismäßig an. Demnach rechnen die Behörden zwar damit, dass eine Anpassung der Prüfintervalle zu einem Prozent weniger Verkehrstoten und Verletzten führen könne. Allerdings würden hierzulande von 2.830 im Jahr 2023 im Straßenverkehr verstorbenen Menschen „lediglich“ 25 der Todesfälle auf technische Mängel zurückgehen. Durch technische Mängel an Pkw sollen derweil sieben Personen zu Tode gekommen sein.

Dem gegenüber steht eine jährliche Mehrbelastung in Höhe von etwa 1,8 Milliarden Euro für die Halter älterer Fahrzeuge. Dieser Zahl liegen die Summe der betroffenen Fahrzeuge (23,4 Millionen) sowie die zuvor erwähnten 150 Euro Kosten pro Hauptuntersuchung zugrunde.

Zu guter Letzt unterstreicht der ADAC, dass die angestrebte Maßnahme aufgrund des Fachkräftemangels zu Terminengpässen bei der Hauptuntersuchung führen kann. Und zwar unabhängig vom Alter des jeweiligen Fahrzeugs.

Fokus auf Deutschland

In seiner ausführlichen Stellungnahme fokussiert sich der Allgemeiner Deutscher Automobil-Club in erster Linie auf Deutschland. Zwar sollen sich laut ADAC auch im internationalen Vergleich nach einer Änderung der Prüfintervalle keine signifikanten Veränderungen bei den Unfallzahlen gezeigt haben. Doch die Situation hierzulande ist dennoch nicht auf andere Länder übertragbar. Als Beispiel lassen sich etwa die unterschiedlichen Kosten für eine HU benennen. Während diese in Deutschland bei rund 150 Euro liegen, sind es in Spanien lediglich etwa 50 Euro. Die von der EU-Kommission angestrebte Verbesserung der Verkehrssicherheit würde südlicher also deutlich weniger kosten und wäre damit im Verhältnis attraktiver. Ob eine EU-weite Regelung in Anbetracht dieses Umstands sinnvoll ist, bleibt fraglich.

Bis der Vorschlag der EU-Kommission umgesetzt wird, dürfte es noch eine Weile dauern. Denn zuvor müssen sowohl das EU-Parlament als auch die EU-Staaten zustimmen. Der ADAC fordert seinerseits detailliertere Datenerhebungen, während Kritiker mutmaßen, dass der HU-Plan hauptsächlich dem Ausbau der E-Mobilität zugutekommen soll. Unterdessen hat eine Petition gegen eine jährliche TÜV-Pflichtinspektion für ältere Fahrzeuge bereits knapp 26.000 Unterschriften gesammelt.

Mitreden

17 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Reinhold Braun

    das ist doch wieder reine Lobbyarbeit der TÜV Organisationen und reine abzocke.wie wenn durch diese Überprüfungen weniger Unfalltote geben würde.wenn ich doch beim TÜV oder DEKRA die Plakette bekomme muss doch davon ausgegangen werden dass das Fahrzeug für zwei Jahre sicher ist und da kann nicht nach einem Jahr alles kaputt sein .

    Antwort
  2. Nutzerbild Kai H

    Der größte Faktor an Verkehrsunfällen sind nicht technische Mängel an Fahrzeugen, sondern die Person am Lenkrad. Vielleicht sollte man daran denken.

    Antwort
  3. Nutzerbild HarryHH

    Wenn der TÜV zu teuer ist, dann fährt man zum DEKRA und fragt, „Könnt Ihr mir den TÜV billiger machen?“

    Antwort
  4. Nutzerbild Karsten Frei

    Die Bürokraten erfinden immer mehr Aufgaben und Pflichten für die Bürger, um eigene Daseinsberechtigung zu argumentieren. In Wirklichkeit aber werden Wirtschaft und Bevölkerung mehr und mehr von Bürokratie erdrosselt.
    Raus aus der EU und ein für alle Mal Schluss mit der EU-Kommission.
    Mehr fällt mir nicht ein.

    Antwort
  5. Nutzerbild Jaan

    a czemu nie co miesiąc ? 😀

    Antwort
  6. Nutzerbild Albrecht Schneider

    Die EU ist der korrupteste Dreckshaufen aller Zeiten.Hier geht es nur darum die Bürger soweit wie möglich abzuschaffen, nur damit diese Brüsseler Verbrecherbande sich die Taschen noch voller stopfen können. Für mich ist der ganze Brüsseler Dreckshaufen Abschaum ohne Ende.

    Antwort
    • Nutzerbild Neddim

      Was für ein Schwachsinn
      Die EU hat uns auch viel gebracht
      Sprich nie über Dinge, von denen du keine Ahnung hast

      Antwort
  7. Nutzerbild Albrecht Schneider

    Mein Kommentar passt euch nicht. Ist eben nicht der Mainstream. Diktatur und Zensur pur.
    Pfui Teufel !!

    Antwort
    • Nutzerbild Simone Warnke inside digital Team

      Hallo Albrecht,
      da muss ich dir widersprechen. Am Wochenende arbeiten wir mit einer geringeren Besetzung als unter der Woche. Da unsere Kommentare manuell freigegeben werden, kann es somit manchmal am Wochenende zu Verzögerungen kommen, ehe ein Kommentar unter einem Artikel erscheint. Wie du siehst, findest du deinen Kommentar nun unter der entsprechenden News.

      Schöne Woche und viele Grüße aus der Redaktion.

      Antwort
  8. Nutzerbild McNair

    Die EU und die BRD können auch all die Arbeit sehr gerne selbst machen.
    Viele Arbeitnehmer sind auf ihr Auto angewiesen, z.B. Busfahrer.
    Diese Schwacho-Politiker dürfen das dann gerne übernehmen. Dann wissen sie auch mal, wie sich echte Arbeit anfühlt.
    Man kann, bei all den Abzügen schon kein Geld für Reparaturen zurücklegen.
    Irgendwann sind alle Fachkräfte arbeitslos, weil sie nicht mehr zur Arbeit oder nach Hause kommen.
    Dann ist das Geschrei groß, dass wir diese wieder mit ausländischen Kräften besetzen müssen.
    Sind die alle nur noch krank im Kopf?

    Antwort
  9. Nutzerbild Defty

    Immer weniger Geld in der Tasch das ist schon eine Leistung von denen die es nicht betrifft. Aber ich kann nur sagen macht weiter so bringt den Bürger immer mehr in Rage.

    Antwort
  10. Nutzerbild Oliver

    ja ja angeblich die Sicherheit soll mehr sein wer glaubt wird selig. Das sind die ganzen verrückten da draußen die meinen sie sind tagtäglich auf der Rennstrecke. Ich sehe es jeden Tag vorfahrts Missachtung, man fährt schon 100 und muss überholt werden usw…
    das mit dem TÜV ist einfach nur eine heimliche Steuererhöhung.

    Antwort
  11. Nutzerbild Messner Peter

    Eindeutig Lobbyarbeit für dasE-auto.Wenn ich den Benziner sehr teuer mache,werden sich manche überlegen,ob sie nicht ein E-auto kaufen.Ich dachte immer,die Politiker wären fürs Volk da.So kann man sich täuschen.Was juckt mich das Volk,wenn ich der Führer bin.!!!

    Antwort
  12. Nutzerbild Achim

    Ich habe einige alte Motorrader, zwischen 45 und 70 Jahre alt, mein Transporter ist 16 Jahre, der Wagen meiner Frau 18. Weshalb leben die wohl noch und nehmen am Verkehr teil?
    Weil sich darum gekümmert wird, andernfalls wären die Fahrzeuge schon alle verschrottet.
    Wir haben in Deutschland höchste Sicherheitsstandards, bevor man hier weiter strengere Maßnahmen anstrebt, sollten erst einmal die restliche EU Länder unser Niveau erreichen.
    Die Verkürzung der Prüfintervalle dient einzig und allein dazu Gewinne zu generieren.

    Antwort
  13. Nutzerbild Klengel Volkmar

    man kann ja die tüf Gebühren von Spanien europaweit übernehmen.Denn 50€ kann bestimmt fast jeder jedes Jahr bezahlen.Ich bin auf jeden Fall dabei.

    Antwort
  14. Nutzerbild L.w.

    Was muß denn in anderen Ländern bezahlt werden?Und was wird da überprüft?Ich besitze drei Fahrzeuge.Und alle sind so ziemlich um die gleiche Zeit mit der Hauptuntersuchung dran.Ich finde es traurig das unsere Vertreter in Brüssel so am normalen Volk vorbei regieren.

    Antwort
  15. Nutzerbild Wolfgang Hein

    Wenn man sich auf die Sicherheit, weniger Todesfälle beruft, warum unternimmt man dann nichts gegen die Todesfälle i. Krankenhaus mit dem Krankenhaus Virus ?

    Antwort

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein